Der Begriff "Sharenting", eine Wortschöpfung aus "sharing" (Teilen) und "parenting" (Erziehung), beschreibt die wachsende Gewohnheit von Eltern, Fotos, Videos und andere identifizierende Informationen über ihre Kinder auf persönlichen Konten in sozialen Medien zu teilen.
Eine aktuelle europäische Studie berichtet, dass Eltern im Durchschnitt etwa 300 Fotos und sensible Daten über ihre Kinder pro Jahr online teilen (54 % auf Facebook, 16 % auf Instagram und 12 % auf Twitter). Die Risiken und Folgen des Sharenting sind unterschiedlicher Natur und oft viel komplexer in ihrer Auslegung als gedacht, da sie auch rechtliche Fragen in Bezug auf den Schutz des Bildes des Kindes, die Vertraulichkeit der persönlichen Daten und die digitale Sicherheit betreffen.
Selbst wenn es nicht beabsichtigt ist, kann dieses wachsende Phänomen Kinder mehreren ernsthaften Risiken aussetzen, einschließlich sexueller Ausbeutung, zukünftiger emotionaler Not und digitaler Entführung.
Dieser Kommentar erörtert kurz das jüngste Phänomen des Sharenting und seine Risiken für Kinder. Ziel ist es, Kinderärzte auf die zunehmende Praxis von Eltern und Familien aufmerksam zu machen, sensible Inhalte über ihre Kinder auf Internetplattformen zu veröffentlichen, und auf die ernste Gefahr hinzuweisen, dass potenzielle Täter in die Privatsphäre der Kinder eindringen und die unwissentlich im Internet zur Verfügung gestellten Daten ausnutzen könnten. Fachpersonen können eine zentrale Rolle dabei spielen, Eltern und Familien auf die Risiken dieser Praxis aufmerksam zu machen.
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